Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist auch als Zuckerkrankheit bekannt. Es handelt sich dabei um eine chronische Stoffwechselstörung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Die Krankheit ist entweder auf Insulinmangel oder eine verminderte Insulinwirkung zurückzuführen.
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Wie kommt der Zucker ins Blut?
Die durch die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate werden bereits im Mund mithilfe des Speichels gespalten und auf die eigentliche Verdauung vorbereitet. Die weitere Zerlegung nimmt dann im Darm ihren Lauf. Sind die Kohlenhydrate nun in Einfachzucker (z.B. Glucose) zerlegt, können sie über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen werden. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Blutzuckerspiegel bei allen Menschen steil an. Insulin sorgt dann für den Transport der Glucose aus dem Blut hin zu jenen Körperzellen, die diese Glucose brauchen. Infolge dessen sinkt der Zuckergehalt im Blut wieder ab.
Wird zu wenig Insulin produziert oder reagieren die Körperzellen unempfindlich auf das Hormon Insulin, so findet der Transport von Zucker aus dem Blut nicht oder in zu geringem Ausmaß statt. Es bleibt also zu viel Zucker im Blut zurück. Dort schädigt er die Blutgefäße und führt zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen.
Welche Formen von Diabetes gibt es?
Typ-1-Diabetes
Etwa 10% der Diabetes-Erkrankten sind von dieser Autoimmunerkrankung betroffen. Die Insulin produzierenden Zellen (Betazellen) in der Bauchspeicheldrüse werden von der eigenen Immunabwehr zerstört. Folglich wird kein Insulin vom Körper selbst produziert.
Aufgrund des absoluten Insulinmangels müssen die Patienten das Hormon „künstlich“ zuführen.
Da Typ-1-Diabetes meist schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt, spricht man auch vom „Juvenilen Diabetes“.
Typ-2-Diabetes
85-90% aller Zuckerkranken leiden unter Typ-2-Diabetes. Dieser Typus tritt meist erst nach dem 40. Lebensjahr auf und wird deshalb auch oft als „Altersdiabetes“ bezeichnet. Leider sind auch zunehmend jüngere Menschen davon betroffen.
In der Entstehung von Typ-2-Diabetes unterscheidet man zwischen zwei Ursachen:
Insulinresistenz bei übergewichtigen Patienten
Meist in Zusammenhang mit bauchbetonter Fettansammlung, hohem Blutdruck und Fettstoffwechselstörung werden die Rezeptoren, an denen das Insulin wirken soll, unempfindlich. Man spricht von einer Insulinresistenz. Das Hormon kann also den Zucker nicht aus dem Blut in die Körperzellen schleusen, weil die Zellen nicht darauf reagieren. Folglich bleit der Zucker im Blut zurück. Durch den hohen Blutzuckerspiegel wird die Insulinproduktion aber trotzdem stetig vorangetrieben. Diese permanente Überproduktion führt im Laufe der Zeit zur Erschöpfung bis hin zum Versagen der Bauchspeicheldrüse.
Insulinsekretionsstörung bei normalgewichtigen Patienten
Hierbei handelt es sich um eine vererbte Schwäche der körpereigenen Insulinproduktion. Es kommt zu einer verminderten Ausschüttung des Hormons uns somit zu einem nicht ausreichendem Abbau von Zucker im Blut.
Schwangerschaftsdiabetes = Gestationsdiabetes
Diese Art von Diabetes kann während der Schwangerschaft entstehen, verschwindet aber meist unmittelbar nach der Geburt wieder.
Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen. Risikofaktoren sind Übergewicht, ein Alter über 30 Jahre und erbliche Vorbelastung.
Merkbar ist Gestationsdiabetes für die Betroffenen im Regelfall nicht. Er kann jedoch durch den oralen Glucosetoleranz-Test, den jede Frau zwischen der 24 und 28 SSW machen sollte, nachgewiesen werden.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein Botenstoff (=Hormon), das in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Die wichtigste Funktion des Insulins ist die Blutzuckersenkung. Das Hormon regt die Zellen an, Glucose aus dem Blut aufzunehmen. Es funktioniert dabei wie ein Schlüssel, der die Zelle für die Einlagerung von Zucker quasi „aufschließt“. Anschließend bauen die Zellen den Zucker in Energie um.
Wie bemerke ich, dass ich Diabetes haben könnte?
Im Anfangsstadium wird Diabetes meist nicht bemerkt. Nur durch Müdigkeit und Leistungsschwäche könnte man darauf schließen.
Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, kann sie zu folgenden Symptomen führen:
- häufiges Wasserlassen
- starker Durst
- Sehstörungen
- gestörte Wundheilung
- Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe
- ungewollter Gewichtsverlust (bei Insulinmangel)
Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes entwickeln sich die Symptome viel rascher, und zwar bereits im Laufe einiger Tage bis weniger Wochen und können rasch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.
Bei Typ-2-Diabetes entstehen die Symptome weitaus langsamer und über einen viel längeren Zeitraum (bis zu 10 Jahre). Betroffene haben anfangs auch oft gar keine oder kaum Beschwerden und bemerken daher ihre Krankheit nicht.