FSME

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Wo leben Zecken?

Zecken fallen nicht von den Bäumen. Viele Menschen glauben noch immer, Zecken leben tief im Wald und fallen von den Bäumen. Hauptsächlich leben sie aber im Gras, auf Sträuchern, auf Waldlichtungen und sogar in der kultivierten Naturlandschaft (Parks und Gärten) unserer Städte. Menschen, aber auch Haustiere (Hunde, Katzen) streifen Zecken von Gräsern und Sträuchern ab und können sie in die Wohnung oder ins Haus bringen.

Freizeitaktivitäten in der Natur sind die häufigste Ursache für eine FSME-Erkrankung. Jede Altersgruppe ist betroffen. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit zunehmend aktiv im Grünen mit Ausflügen, Wanderungen oder Sport. Schon bei einem Spaziergang am Spielplatz, beim Joggen, Fahrrad fahren oder Fußball spielen kann eine Zecke vom Grashalm abgestreift werden. Das Risiko von einer Zecke gestochen zu werden, besteht für Kinder genauso wie für Erwachsene.

Das Risiko an einer FSME zu erkranken, ist in allen Bundesländern Österreichs hoch. Jährlich werden neue Infektionsorte registriert, da sich das FSME-Virus ständig weiter verbreitet. Sogar in den Bergen auf ca. 1500 m Seehöhe kam es bereits zu FSME-Infektionen. Es sollte sich daher die gesamte Bevölkerung schützen.

 

Wie sollte man mit einem Zeckenbiss umgehen?

Im Falle eines Zeckenbisses ist es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Dies sollte am besten mit einer speziellen Zeckenpinzette erfolgen, indem man die Zecke nahe der Haut greift und sie langsam und gerade herauszieht, ohne sie zu quetschen. Nach der Entfernung sollte die Bissstelle gründlich desinfiziert werden. Bei anhaltenden Symptomen oder dem Auftreten von Hautausschlägen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. 
 
Insgesamt ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, die mit Zeckenbissen einhergehen, und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um sich  zu schützen. Eine Kombination aus präventiven Maßnahmen, regelmäßiger Überprüfung und vorallem der Impfung kann dazu beitragen, die Risiken von Zeckenstichen zu minimieren und ihre potenziell schwerwiegenden Folgen zu verhindern. 

Wo leben Zecken?
Verbreitung Zecken in Österreich

Wer ist besonders gefährdet?

 

 

Welche Risiken gehen mit einem Zeckenbiss einher?

Ein Zeckenbiss kann verschiedene gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere die Übertragung von Krankheitserregern. Die bekannteste durch Zecken übertragene Krankheit ist die Lyme-Borreliose, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. Symptome können HautausschlägeGelenkschmerzen und neurologische Probleme umfassen. Neben der Lyme-Borreliose können Zecken aber auch Krankheiten wie die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Anaplasmose übertragen.

 

Was kann man präventiv gegen Zecken bei Menschen oder Haustieren tun?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Zeckenstiche zu verhindern. Dazu gehören das Tragen von langen Kleidungsstücken, das Vermeiden von dichten Vegetationsbereichen, das regelmäßige Überprüfen des Körpers nach Zecken und die Verwendung von Insektenschutzmitteln, die speziell gegen Zecken wirksam sind (z.B.  Nobite oder Anti Brumm). Für Haustiere gibt es auch spezielle ZeckenhalsbänderKautabletten oder Spot-on-Präparate, die vor Zeckenbissen schützen können. 

 

Jeder Einzelne, der sich in Österreich nicht gegen FSME schützt, geht ein Gesundheitsrisiko ein. In der Natur können Zecken weder gemieden noch ausgerottet werden. Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es keine spezifische Heilbehandlung.

Es gibt auch keine Impfung danach! Nur die Symptome der Erkrankung können so gut wie möglich gemildert werden.

Der einzige wirksame Schutz gegen die Erkrankung ist die vorsorgende FSME Impfung. Nur die vorbeugende Impfung schützt!

Häufig von Zecken befallen worden zu sein heißt nicht, gegen die Erkrankung immun zu sein. Ein Zeckenstich ist wie russisches Roulette. Nicht jede Zecke ist mit dem FSME-Virus infiziert. Sie können aber niemals erkennen, ob eine Zecke infiziert ist oder nicht. Österreich ist ein Kernland der FSME-Virusverbreitung in Europa!

Impfschema

Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Teilimpfungen. Nach der ersten Impfung  frühestens zwei Wochen, besser 1-3 Monaten die zweite Teilimpfung geben lassen. Die dritte Teilimpfung erfolgt nach 5-12 Monaten. Dann beträgt der Schutz fast 100 %.

Nach drei Jahren wird die erste Auffrischungsimpfung empfohlen. Bis zum 60.Lebensjahr dann alle 5 Jahre auffrischen lassen. Danach empfiehlt sich wieder ein Abstand von 3 Jahren.

 

 

Wann nicht impfen - Nebenwirkungen

Wie bei anderen Impfungen können bei der FSME-Impfung unter anderem auch vorübergehende lokale Reaktionen (Rötung und Schwellung im Bereich der Einstichstelle) sowie Allgemeinerscheinungen (wie etwa Abgeschlagenheit und Fieber) auftreten.

Bezüglich Wirkung und möglicher unerwünschter Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Nicht geimpft werden soll bei akuten, fieberhaften Erkrankungen (die Impfung soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen). Im Falle einer schweren Überempfindlichkeit (z. B. gegen Hühnereiweiß) wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

Aufbewahrung des Impfstoffes

Der Impfstoff soll kühl aufbewahrt werden (Kühlschranklagerung bei +2° C bis +8° C). Sowohl Einfrieren als auch Lagerung bei höherer Temperatur muss vermieden werden, da Wirksamkeit und Verträglichkeit dadurch stark beeinträchtigt werden können.

Borreliose

Der Stich einer borrelienverseuchten Zecke kann zunächst (nach ca. einer Woche) eine lokale Infektion der Haut bewirken. Diese erkennt man an einer schmerzlosen Rötung, die sich langsam in der Haut ausbreitet und gleichzeitig in der Mitte verblasst. Der rote Fleck (auch Wanderröte genannt) tritt nicht nach jedem Stich auf und kann auch ohne Behandlung verschwinden. Die Infektion selbst schreitet jedoch voran. Weitere Merkmale sind: Anschwellen der Lymphknoten (in der Nähe des Stiches), grippeartige Symptome, Schwellung der großen Gelenke. Folgende Organsysteme können betroffen sein: Haut, Nervensystem (Neuroborreliose), Gelenke, Muskeln, eventuell auch Augen und Herz.

Sollten Sie verdächtige Symptome an sich bemerken, die auf eine Borreliose hinweisen könnten, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf!

Eine FSME-Impfung schützt nicht vor der bakteriellen Erkrankung Borreliose. Anders als bei der FSME kann gegen die durch Zecken übertragene Borreliose nicht geimpft werden, sie ist jedoch mittels Antibiotika behandelbar. Je frühzeitiger die Erkrankung erkannt wird, umso besser ist die Heilungschance.

Quellenangaben zum Thema FSME

Allgemeine Informationen zu Impfungen: Bundesministerium für Gesundheit